Pressemitteilung Pro Choice Sachsen zum 06.06.2020

Annaberg-Buchholz, 25.05.2019 (PM als PDF)

+++ Feministische Aktionen am 06.06.2020 in Annaberg-Buchholz + mehr als 6.000 Broschüren verteilt + Foto-Aktion vor Annenkirche + Radioshow über Abtreibung und reproduktive Gerechtigkeit +++

Am Samstag, den 6. Juni haben Aktivist*innen von Pro Choice Sachsen in Annaberg-Buchholz über das Recht auf Abtreibung informiert. Rund 20 Aktivist*innen verteilten über 6.000 Broschüren und kamen mit interessierten Anwohner*innen ins Gespräch. Mit einem meterlangen Banner wurde sich vor der Annenkirche für die Forderung nach einer Legalisierung von Abtreibung stark gemacht.

Mona Naumann erklärt dazu: „Wir freuen uns, dass der christlich-fundamentalistische Schweigemarsch nach jahreslangen Protesten endlich ausgefallen ist. Wie in den letzten Jahren halten wir es dennoch für wichtig, einen öffentlichen Austausch über Selbstbestimmung anzustoßen.“
In Hinblick auf die Aktion vor Ort ergänzt Naumann: „Nur mit Aufklärung lassen sich Mythen über Schwangerschaftsabbrüche ausräumen. Dafür haben wir heute über 6.000 Broschüren im Erzgebirge verteilt.“

Aufgrund der Corona-Pandemie war der Schweigemarsch der christlichen Abtreibungsgegner*innen vom Verein „Lebensrecht Sachsen“ abgesagt worden. Das feministische Bündnis reagierte darauf mit einer neuen online-Aktionsform.
„Statt einem Straßenfest und Demonstration wie im letzten Jahr haben wir heute Nachmittag die Radioshow Abtreibung & reproduktive Gerechtigkeit präsentiert“, so Naumann. Diese wurde über den freien Sender Coloradio in Dresden sowie per Internet-Livestream ausgestrahlt.

In Thüringen wurde von NIKA Jena ebenfalls eine Versammlung am Jenaer Holzmarkt unter dem Motto „Leben schützen- Abtreibung legalisieren“ durchgeführt, welche auf reges Interesse stieß.

Bereits am Freitag, den 5. Juni hatten Aktivist_innen der Antifaschistischen Initiative Löbtau zahlreiche Broschüren in Dresden verteilt.

Abschließend bewertet Naumann die Entwicklung: “Selbstverständlich sind wir froh darüber, dass die Fundis ihren antifeministischen Blödsinn dieses Jahr nicht auf die Straße tragen. Unsere Arbeit ist trotzdessen noch nicht beendet. Trotzig wurde bereits ein “Fachforum” und der Schweigemarsch für das kommende Jahr 2021 angekündigt. Wir bleiben weiterhin aufmerksam, um antifeministischen Aktivitäten entschlossen entgegen treten zu können.“

Organisiert wurde der Marsch bislang vom Verein „Lebensrecht Sachsen“. Dessen Führungsriege pflegt enge Verbindungen zu evangelikalen Freikirchen, in die AfD und andere rechte Kreise. So sprach im letzten Jahr Joachim Hadlich, Mitglied des „Fachausschuss Familie” der AfD-Landesprogramm-Kommission, auf der Abschlusskundgebung der christlichen Fundamentalist*innen.

Pro Choice Sachsen ist ein Bündnis aus zahlreichen (queer-)feministischen Einzelpersonen, Initiativen und Projekten aus Leipzig, Chemnitz, Dresden, Jena und dem Erzgebirge.