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von Pro Choice Dresden: Feministische Kämpfe für reproduktive Gerechtigkeit weltweit, Volume 4

Jedes Jahr finden 21 Millionen Abtreibungen unter unsicheren Bedingungen statt. Die Liste der negativen Folgen, die unsichere Abtreibungen haben, ist lang und umfasst neben physischen und psychischen Verletzungen auch Stigmatisierung und Kriminalisierung. 47.000 illegalisierte Abtreibungen gehen jedes Jahr tödlich aus. Das macht sie zu einer der häufigsten Todesursachen für Frauen. Der Zugang zu einer sicheren Abtreibung ist in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich geregelt. Während Frauen in einigen Ländern das Recht haben, über ihren eigenen Körper zu entscheiden und eine Schwangerschaft abzubrechen, ist Abtreibung an vielen Orten auf der Welt illegal.

Somit geht dieses Feature zu feministischen Kämpfen für reproduktive Gerechtigkeit in seine 4. Auflage, dieses Jahr anlässlich des Internationalen Safe Abortion Days, der jedes Jahr am 28. September als Aktionstag der globalen feministischen Bewegung für reproduktive Gerechtigkeit stattfindet. Das Recht auf Zugang zu legalen, kostenlosen Schwangerschaftsabbrüchen ist dabei nur ein Teil reproduktiver Gerechtigkeit. Das Recht, Kinder zu bekommen, über die Anzahl und den Zeitpunkt selbst zu entscheiden und sie in einem friedlichen Umfeld großziehen zu können, gehört ebenso dazu wie ein diskriminierungsfreier Zugang zum Gesundheitssystem.

Alternativ könnt ihr das Feature auch hier hören bzw. zusätzlich downloaden: hier bei Freie Radio.Net

Das Feature beginnt mit kurzen Rückblicken und Updates zu einigen Ländern, über die wir in der letzten Ausgabe des Features berichtet hatten (Polen, Tschechien) und gibt einen kurzen Überblick zur Situation in Deutschland. Im Anschluss hört ihr ausführliche Berichte zur rechtlichen Lage und zu den feministischen Kämpfe in Malta, El Salvador, Brasilien und Kanada.

Show notes:
Brasilien

Artigo19 Brasil: “Acesso a informação e aborto legal. Mapeando desafios nos serviços de saúde”, 2019

Franzen, Niklas: “Brasilien über alles. Bolsonaro und die rechte Revolte”, 2022, Assoziation A

Gruppe Milhas pela Vida das Mulheres

Gruppe Aborto fora do Armario

El Salvador

„Wir müssen die Überwachungs- und Anschuldigungskultur bekämpfen.“ – Interview mit der feministischen Aktivisitin Morena Herrera

Fall Beatriz in El Salvador: Gericht urteilt über absolutes Abtreibungsverbot, FAZ, 23.03.2023

Rigides Abtreibungsverbot in El Salvador:Wo Fehlgeburt ein Verbrechen ist, taz, 05.02.2022

Gerichtsurteil gegen El Salvador wegen Manuela-Fall, amerika21, 10.12.2021

Kanada

Abortion in Canada: Always Legal, Not Always Accessible

A Survey of Anti-Choice Protesting Activity at Canadian Abortion Clinics

Kanada: 25 Jahre reproduktive Freiheit, der standard, 28.01.2013

Besser in Kanada, Nepal oder Irland, taz, 04.11.2022

Malta

Rachel Cooke: ‘Women are treated like walking incubators’: Malta’s fight for abortion, The Guardian, 19.06.2022

Dinah Riese: Verletzung der Menschenrechte, tageszeitung, 5.10.2022

Judith Kormann: “Frauen sollten nicht um ihr Leben fürchten” – Abtreibungsverbot in Malta, WOZ, 15.12.2022

Woman in Malta charged in court for having abortion, the guardian, 01.06.2023

Voice for Choice withdraws support for abortion bill, says it has become a law that may kill women, malta independent, 23.06.2023

Deutschland

Kontrolle über Frauenkörper, taz, 24.06.2023

Tschechien

Sterilisiert gegen ihren Willen, jungle world, 03.11.2022

Czech compensation procedure for forced sterilizations fails to deliver for many applicants, romea.cz, 30.06.2023

Polen

Amnesty International: POLEN: JUSTYNA WYDRZYŃSKA (OKTOBER 2022)

Tausende gegen Abtreibungsgesetz. “Fühle mich als Frau in Polen nicht sicher”, ZDF, 14.06.2023

 

Redebeitrag 1 auf unserer Demonstration zum Safe Abortion Day: Sozial engagierte Abtreibungsgegnerinnen – der Verein Kaleb Dresden

Wir stehen jetzt in Höhe der Bautzener Straße Dresden 52. Hier befindet sich der Verein Kaleb Dresden. Das Akronym Kaleb steht für “Kooperative Arbeit Leben Ehrfürchtig Bewahren”. Bei Kaleb handelt es sich um die erste Abtreibungsgegner-Organisation, die 1990 nach dem Ende der DDR in den neuen Bundesländern gegründet wurde. Inzwischen gibt es bundesweit 35 Anlaufstellen, davon mit Abstand die meisten in Sachsen mit 11 Standorten – neben Dresden bspw. in Chemnitz, Bautzen, Plauen und Görlitz. Für Kaleb ist Abtreibung gleichbedeutend mit Kindstötung. Das gesamte soziale Engagement dieser christlichen Lebensrechtsorganisation gründet sich auf dieser Prämisse. So bietet sie vor allem Unterstützung und Hilfestellungen für Schwangere in sozialer und finanzieller Not und Familien mit geringem Einkommen an.

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