Vortrag & Diskussion: Antifeminismus in der extremen Rechten

Antifeminismus in der extremen Rechten und dessen Relevanz als Brückennarrativ
am 26.05.2020 um 19.30 Uhr (online)

Feminismus und Gleichstellungsarbeit rücken vermehrt in den Fokus der extremen Rechten oder sogenannter „rechtspopulistischer“ Bewegungen – neben dem Dauerthema Migrationspolitik. Solche Bewegungen inszenieren sich als Schützer der Frauenrechte, wenn sie damit gegen »Andere« hetzen können. In vermeintlicher „Sorge um unsere Frauen und Kinder“ werden Frauenrechte rassistisch instrumentalisiert. Geht es jedoch um häusliche und sexualisierte Gewalt aus der Mehrheitsbevölkerung, um Aufklärung oder um Gleichstellung, werden Debatten und Forderungen meist mit dem Verweis auf „Frühsexualisierung“, „Gender-Gaga“ und einen bevormundenden Staat abgeblockt. Rechtsextreme und rechtspopulistische Strömungen sehen hier Gefahren für eine „natürliche“ Ordnung, die Männer privilegiert und Frauen unterordnet. Die Ablehnung richtet sich hier gegen Gleichstellung ebenso wie gegen geschlechtliche und sexuelle Vielfalt. Feminist*innen wird geradezu eine “zersetzende Kraft” für Familie und „Volk“ zugesprochen. Wenn extrem rechte Akteure betrachtet werden, wird die Relevanz von Antifeminismus sowie deren Geschlechterpolitik unseres Erachtens immer noch zu wenig herausgestellt.

Im Vortrag werden die geschlechter- und familienpolitische Positionen der extremen Rechten behandelt und insbesondere das Verhältnis zu Frauenrechten und Feminismus. Dabei kommen auch extrem rechte Frauen und ihre Rollen in diesem Spektrum zu Wort. Gemeinsam wollen wir diskutieren, was das für den Umgang mit der extremen Rechten bedeutet und welche Gegenstrategien nötig und sinnvoll wären.
Was heißt das für den Umgang mit der extremen Rechten? Welche Gegenstrategien sind in Zivilgesellschaft und in feministischer Gleichstellungsarbeit sinnvoll?

Judith Rahner und Enrico Glaser arbeiten bei der Fachstelle Gender, GMF und Rechtsextremismus der Amadeu Antonio Stiftung. Die Fachstelle berät und schult mit einem Fokus auf Gender bundesweit Zivilgesellschaft, Politik, Jugendarbeit, Bildungseinrichtungen und Medien im Umgang mit Rechtsextremismus, Rechtspopulismus und Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Sie hat 2018 im Auftrag der BAG kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen eine Handreichung zum Thema „Antifeminismus als Demokratiegefährdung?!“ erarbeitet.

Content Warning: In dem Vortrag werden Misogynie und sexuelle Gewalt (auch gegen Kinder), Femizide, als auch Rassismus, Antisemitismus, Homo- und Transfeindlichkeit behandelt.

Infos zum Livestream werden in Kürze hier bekannt gegeben.